SCRUM, PRINCE2 oder doch lieber PMI
Was genau ist das passendste für mein Projektvorhaben?
14.04.2022 16 min
Zusammenfassung & Show Notes
Gerrit und Patrick unterhalten sich über die unterschiedlichen Herangehensweisen an ein Projekt und mit welchen Methodiken, Prozessen oder Frameworks man herangehen kann. Dabei sehen wir uns SCRUM an, die Prozessmethode PRINCE2 sowie das große Projektmanagement Framework PMP.
Hier findet ihr die Links zu den einzelnen Themen:
© in2success GmbH
Transkript
Gerrit: Die Vorbereitungsphase
bei PRINCE2 ist
ausschließlich dafür da,
dass dem Lenkungsausschuss,
welcher dann das Projekt
genehmigt, vorgelegt wird,
ob es den realisierbar ist.
Patrick: Herzlich willkommen
beim in2success Podcast.
Ich bin der Patrick und
heute begrüße ich unseren
geschätzten Kollegen Gerrit.
Hallo Gerrit!
Gerrit: Hallo Patrick,
danke für die Einladung.
Patrick: Sehr gerne.
Gerrit, du hast uns
heute verschiedene Themen
mitgebracht beziehungsweise
verschiedene Methodiken,
Frameworks, wenn es um das
Thema Projektmanagement
geht oder vielleicht sogar
agiles Projektmanagement.
Vielleicht kann sonst
kurz abholen, was
du mitgebracht hast.
Gerrit: Genau.
Ich hab mich in den letzten
Monaten sehr viel beschäftigt
mit drei Projektmanagement
Methoden oder beziehungsweise
Rahmenwerken, und zwar
habe ich mich mit SCRUM
beziehungsweise dem Scrum
Master beschäftigt, mit
PRINCE2 und mit PMI,
beziehungsweise von PMI mit
dem Einsteiger Kurs, dem CAPM,
also dem Certified Associate
in Projectmanagement.
Patrick: Wunderbar, wenn du
schon genau so wie ich am
Anfang Schwierigkeiten hast,
einen großen Überbegriff für
diese drei Themen zu finden,
dann liegt es daran, dass
das eine eher wie gesagt,
ein Rahmenwerk ist und
das andere eine Methode.
Also so direkt miteinander
lassen sie sich eigentlich
gar nicht vergleichen,
oder siehst du das anders?
Gerrit: Es gibt Vorgehens
Modelle unter den selber
bei PMI gibt es Vorgehens
Modelle es gibt sowas
wie Tools und Techniken,
sowas was PMI vorschreibt,
wie man am besten sein
Projekt durchführen könnte.
Bei SCRUM wiederum haben wir
zum Beispiel ein Modell, wie
wir dieses Projekt durchführen
könnten, aber keine Techniken,
die uns zum Beispiel Lösungen
bringen im Projekt selber.
Patrick: Jetzt stelle ich
gerade fest wir reden hier
von PMI, CAPM das hast du
schon erklärt, wofür das steht
wofür steht denn PMI genau,
und stehen die Themen wie
PRINCE2 auch für Abkürzungen?
Gerrit: Genau PMI ist das
Projectmanagement Institut.
Das ist ein weltweit
anerkanntes Institut
für Projektmanagement.
Es gibt da auch nicht nur
diesen CAPM, also diesen
Einsteiger Kurs, sondern
es gibt dann auch den
PMP, den Projectmanagement
professionell und viele viele
weitere Zertifizierung da auch
noch in einem höheren Level.
PRINCE2 steht für Projects in
Controlled Environments, was
auf Deutsch heißt Projekte in
einer kontrollierten Umgebung,
was zum Beispiel der der Name
was man aus dem Namen schon
heraushört ist, dass es eine
Prozess basierte Methode ist,
um Projekte durchzuführen.
Sie geben einem eine Umgebung
vor, wie man das durchführen
könnte, das alles kontrolliert
und sicher abläuft.
Patrick: Okay verstanden,
wenn ich jetzt als blutiger
Anfänger irgendwo einsteigen
möchte, dann höre ich ganz
oft PRINCE2 ist so der
simple Einstieg Soweit ich
weiß, braucht man dafür
keine Vorkenntnisse, auch
der Scrum Master ist einfach
zu machen, man geht auf die
Scrum.Org Seite registriert
sich dort für die Prüfung,
und wenn man ein paar
tage davor gelernt hat,
dann kann man die definitiv
abschließen und darf sich
dann Scrum Master zumindest
PSM1 Professional Scrum
Master Eins schimpfen.
Bei PMI, Projektmanagement
Institut.
Hast du gesagt, ist CAPM
der Einsteiger, muss ich
den immer machen, bevor
ich mich mit PMP befasse?
Oder gibt es dort noch andere
Möglichkeiten anzufangen?
Gerrit: Nein, also
es gibt andere
Möglichkeiten anzufangen.
Man kann sofort mit dem
PMP anfangen, der CAPM
hingegen ist für Personen,
die noch nie oder nur sehr
wenig bisher in Projekten
mitgearbeitet beziehungsweise
Projekte geleitet haben.
Für den CAPM muss man keine
Projektstunden vorweisen,
allerdings muss man 23 Stunden
Schulungszeit vorweisen.
Für den PMP muss man 36
Monate Berufserfahrung
vorweisen, wenn man
einen Hochschulabschluss
hat oder 60 Monate
Berufserfahrung, wenn man
kein Hochschulabschluss hat,
Patrick: Aber Berufserfahrung
also nicht in Projekten,
sondern also am besten
befindet man sich
im Projektmanagement
Bereich, vielleicht im
Projektmanagement Office ok,
Gerrit: Genau
Patrick: das reicht aus.
Also eigentlich kann man
genauso auch mit dem PMP
relativ einfach anfangen, wie
siehts dann von den Kosten
her aus, wenn man sich damit
mal beschäftigt, sollte immer
eigentlich der letzte Gedanke
sein, wenn sie uns das Thema
Zertifizierung geht, aber
am Ende des Gedanken kommt
es ja dann doch wieder hoch
Gerrit: Ja.
Patrick: Gibt es da
eine grobe Einschätzung.
Gerrit: Von den Kosten her
ist der Scrum Master mit am
günstigsten für den Einstieg.
der liegt selber bei SCRUM so
bei 150 Dollar bei PRINCE2
fängt es bei 250 € bis bis
300 € an, je nachdem, ob man
noch zum Beispiel ein Buch
mit dazu bucht, weil viele
Zertifizierungsstellen bei
denen kann man ausschließlich
diesen Kurs beziehungsweise,
diese Zertifizierungsprüfung
buchen wenn man dieses PRINCE2
Buch mit bucht und bei PMI
muss man die gesagt diese 23
Schulungs Stunden vorweisen.
Das kann unterschiedlich
sein von 800 € bis 2000€
dann hat man aber natürlich
da ein enormes Fachwissen
angesammelt, weil man in
jedem Bereich von einem
Projekt reinschaut, die
Prüfung hingegen dann bei
PMI selber kostet nur circa.
300 € beziehungsweise wenn
man Mitglied geworden ist
bei PMI dann um die 200
€
Patrick: okay und
das alles Stand 2022.
Gerrit: Genau.
Patrick: Was man jetzt hier
schon sehr schnell raus hört
ist das PMI durchaus durch
die breite eine Grundlage
ist, oder dann der PMP
besser gesagt, wenn es um
wirklich große Projekte geht.
Der Scrum Master beschäftigt
sich wahrscheinlich erst
mal mit seinem Scrum Team.
Das sollten insgesamt nicht
mehr als neun Leute sein, wenn
ich richtig informiert bin
wohingegen beim PMP können es
große Programme schon sein,
die man dann leiten kann
und genauso würde ich dann
auch den PRINCE2 Abschluss
eigentlich dazwischen
einglieder n richtig?
Gerrit: Richtig.
Patrick: Bei PRINCE2 gibt
es noch die Unterscheidung
zwischen Foundation
und Practitioner.
Foundation ist die
Grundlagenprüfung, der
Practitioner weißt dann auch
nach, dass man das Gelernte
auch umsetzen kann und das
sind die zwei Stufen bei
dem PRINCE2 Practitioner.
Gerrit: Genau.
Patrick: Ok, jetzt haben wir
ganz grob überflogen, wofür
sind die unterschiedlichen
Methoden da, ich glaub
du hast noch ganz viel
Grundlegendes mitgebracht,
über das wir sprechen könnten.
Mich als alten agilen
Hasen interessiert
allermeisten heute SCRUM.
Was ist denn bei SCRUM
noch mal beachten?
Gerrit: Also SCRUM ist erst
mal ein Vorgehensmodell.
Wir haben bei SCRUM fest
definierte Größen wie zum
Beispiel eine Phase in SCRUM,
die dauert maximal 30 Tage
oder ein Plan Meeting, das
dauert maximal acht Stunden.
Wenn wir ein Maximum von 30
Tagen in dieser Phase haben.
SCRUM hat für Anwender ein
Rahmenwerk festgelegt, damit
man einfach und schnell sag
ich jetzt mal, wenn alle
Mitglieder da natürlich
aufs SCRUM Erfahrung
haben, ein Projekt starten
kann beziehungsweise es
auch mit umsetzen kann.
Wir haben in SCRUM
zum Beispiel den
sogenannten Sprint.
Sprint besteht aus vier
beziehungsweise fünf einzelnen
Bestandteilen, einmal einem
Plan Meeting, dann wird der
Sprint selber durchgeführt.
Täglich gibt es dann einen
sogenannten Daily Scrum, der
ist dafür da, dass andere
Meetings ersetzt werden.
Dann gibt es noch einen
Sprint Review da wird die
Phase noch einmal genau
analysiert Was haben wir
gemacht, was für Fehler
haben wir vielleicht gemacht,
was könnten wie in der
nächsten Phase besser machen?
Und dann gibt es noch einmal
die Sprint Retrospektive,
die auch nochmal
Ausblick auf die nächsten
Sprint dann geben soll
Patrick: Eine Nachfrage
zu dem Daily Scrum.
Du sagtest, das Meeting
ist dafür da, dass andere
Meetings ersetzt werden.
Kannst du das noch
mal genauer erläutern,
wie das gemeint ist?
Gerrit: Das Daily Scrum
Meeting soll von dem
Scrum Team alle Entwickler
in diesem Team sind,
setzen sich da zusammen.
Es ist immer an den
gleichen Ort, es dauert
maximal 15 Minuten, und
jeder Entwickler bei diesem
Meeting bekommt seine Zeit,
um dann zu erzählen, was
er geschafft hat, wo er
vielleicht Probleme hat.
Diese Zeit darf nicht
überschritten werden.
Bei SCRUM dadurch vor allen
Dingen unnötige Meetings
aus dem Weg gehen, die
sehr Zeit fressen sind.
Wie zum Beispiel, wenn man
jetzt über etwas irgendwas
diskutiert, dass man sich
da vielleicht fest fährt,
in eine Stunde diskutiert
und zwei Stunden diskutiert.
Das frisst enorm viel
Arbeitszeit, die dann später
vielleicht auch dazu führen
können, dass das Projekt
nicht rechtzeitig fertig
wird, wenn man häufiger diese
Meetings hat deshalb haben
die gesagt, 15 Minuten pro
Tag machen wir dieses Meeting
und danach ist es vorbei.
Ihr habt alles, was ihr
sagen könnt könnt, habt
ihr in diesem Meeting Zeit.
Patrick: Okay verstanden.
Es geht zum einen um die
Möglichkeit, dass man erfährt,
woran arbeiten alle anderen
also, um das Thema Transparenz
Gerrit: genau
Patrick: zu machen, und
durch diese Transparenz
erhofft man sich, dass
andere Meetings vielleicht
gar nicht mehr benötigt
werden, wo möglicherweise
auch diese Informationen
geteilt worden wäre.
Gerrit: Richtig.
Patrick: Verstanden.
SCRUM lässt es aber schon
auch zu wenn es ein Thema
gibt, bei dem jetzt mal vier
Augen Prinzip tatsächlich eine
halbe Stunde einen Bug zum
Beispiel drüber schauen, also
zwei Personen drüber sehen
müssen, dann wird das schon
ein Meeting auch erlaubt sein,
Gerrit: Na klar.
Patrick: Das Daily ist
dafür da, um praktisch
wie Du schon gesagt hast,
durch die Transparenz
dafür zu sorgen, dass es
insgesamt einfach weniger
Meetings am Tag werden.
Gerrit: Genau.
Patrick: Okay, kann man das
ungefähr mit anderen Projekt
Phasen vergleichen, die
wir in den anderen Methoden
und Frameworks haben, die
wir heute besprochen haben.
Wir haben im SCRUM ja auch
dieses Planning Meeting,
für die Iteration also
für die für die Phase.
So eine Planung gibt es ja
auch ein in jeder Methode.
Also wir haben auch eine
Planungsphase bei PMI, bei
PRINCE ist es dann soweit
Ich weiß die klassische
Vorbereitungsphase korrekt?
Gerrit: Genau.
Allerdings muss man
dazu sagen, dass bei
Prince zwei bei der
Vorbereitungsphase wird es
nicht so sehr durch geplant.
Die Vorbereitungsphase bei
PRINCE2 ist ausschließlich
dafür da, dass dem
Lenkungsausschuss, welcher
dann das Projekt genehmigt,
vorgelegt wird, ob es
den realisierbar ist.
ist Danach beginnt dann
die Initiierungs Phase, wo
alles genau geplant wird.
Das heißt also, wir haben erst
die Vorbereitungsphase und
an die Initiierungs Phase.
Und bei PMI beginnen
wir dann natürlich erst
mit der Initiierungs
Phase und danach mit der
Planungsphase und danach
beginnt erst die Ausführung.
Der Unterschied dabei zu
SCRUM dass wir quasi jede
Phase noch einmal neu
durchplanen und danach in
einem Tag durch planen und
die danach durchführen.
In den anderen beiden
eine Methodiken oder bei
dem Rahmenwerk planen wir
viel, viel mehr vorher.
Patrick: Also wird einfach
langfristiger geplant auf ein
fixes Ziel hin, wohingegen
im agilen Setup das Ziel
eher vage beschrieben ist.
Das das kann sich noch mal
in einer Abweichung befinden,
je nachdem, wie auch das
Feedback ist richtig.
Bei SCRUM bindest du ja
dann Endkunden als der
Stakeholder klar mit ein.
Gerrit: Richtig.
Wir haben natürlich
da aber auch in den
anderen Methoden bzw.
Rahmenwerken die
Möglichkeit, dass wir das
noch mal umplanen können.
Da gibt es ja trotzdem
auch Entwicklungsphasen,
die definiert werden.
Aber es ist nicht so sehr
festgelegt übers Kommen,
dass jetzt eine Phase
maximal 30 Tage dauern darf.
Bei PRINCE2 wird auch von
dem Projektmanager der Antrag
gestellt, ob die nächste
Phase angefangen werden darf.
Wenn der Lenkungsausschuss
also mit der Arbeit der
vorigen Phase zufrieden ist,
dann wird die nächste Phase
genehmigt und wird angefangen
und da wird auch erste nächste
Phasen Plan erstellt, kurz vor
dieser Genehmigung, so dass
der Lenkungsausschuss dann
weiß was machen wir überhaupt
in der nächsten Phase.
Patrick: Okay, jetzt sind
wir schon ordentlich tief
rein gegangen in die in die
einzelnen Thematiken und ich
glaube man könnte dort jeweils
noch Stunden verbringen.
Dafür sind sie auch
große Programme und
Methodiken und Frameworks.
Wo hängt denn dein Herz
dran, was so Favorit von den
drei kannst oder überhaupt
eine Aussage zu treffen.
Gerrit: Es ist, mit Jedem
zu arbeiten beziehungsweise.
zu lernen, was ich jetzt
in den letzten Monaten
getan Es war sehr
interessant, es war sehr viel.
Aber ich muss vor allen Dingen
sagen, dass Scrum es mir
schon da auch angetan hat,
weil du sehr viel umplanen
kannst und ich glaube, dass
du in der heutigen Zeit
musst du reagieren können auf
Veränderungen das ist, da ist
SCRUM das meiner Meinung nach
beste Vorgehens Modell, um
regelmäßig diese Veränderung
zu beantworten können.
Patrick: Und dann liegt doch
eine Frage jetzt auf der Hand.
Wir haben vorhin es
SCRUM ist jetzt eher
für ein Team gedacht.
Was machst du, wenn du ein
großes Projekt vorhaben nenn,
ich jetzt mal mit mehreren
100 Leuten begleiten musst
und eine agile Methode wie
SCRUM benutzen möchtest,
kannst es einfach ausweiten,
oder was gibt es dort?
Gerrit: Also eins SCRUM Team
sollte da auf gar keinen
Fall ausgeweitet werden.
Wir haben feste Zahlen
in SCRUM, ein Team darf
maximal aus neun circa.
neun bis zehn
Personen bestehen.
Würden wir das jetzt
theoretisch ausweiten auf
50 Personen, dann hätten wir
einen Daily Scrum Meeting,
was sehr lange dauert,
beziehungsweise vielleicht
einige Personen wirklich, wenn
es jeden Tag ist und die 49
andere Person sprechen hören,
sehr anstrengend empfinden.
Da gibt es allerdings die
Möglichkeit, dass sich viele
Verschiedenes SCRUM Teams
bilden und jedes Team eins
Scrum Master hat und die
untereinander kommunizieren.
Patrick: Okay, also dann
ein Scrum of Scrums, und
das erinnert mich ganz stark
an die sogenannten Scrum
for Enterprise Methoden.
Da gibts SAFe, gibt es
Spotify, das Spotify Modell.
Da gibt es LESS und ich
glaube, das sind schon
gute Themen, mit denen
wir uns beim nächsten
Mal beschäftigen können.
Oder was meinst du
Gerrit: Sehr gerne.
Patrick: Ganz hervorragend
dann ganz lieben Dank
fürs Zuhören und bis
zum nächsten Mal.
Gerrit: Danke auch,
bis zum nächsten Mal.
Patrick: Tschüss.
Gerrit: Tschüss.